Mittwoch, 23. Oktober 2013

Dutch Classic: Philips CD300



Der Philips CD300 - bei mir seit etwa einem halben Jahr im Einsatz - gehört zu der ersten Generation von CD-Playern, er kam 1983 kurz nach dem CD100 und CD200 auf den Markt. Immer noch beeindruckend ist die CD-Schublade, die das komplette CDM-0-Laufwerk und die Track-Anzeige beinhaltet.


Das übrige Layout ist übersichtlich: Sieben-Segment-Anzeigen für die Zeit gab es erst beim Nachfolger CD303, das Skippen auf den vorigen Track wurde damals auch für überflüssig befunden. Immerhin lassen sich die ersten 15 Stücke programmieren. Abspielen kann der Player auch CDs mit mehr als 15 Stücken. CDs, die mehr als 80 Minuten Laufzeit besitzen werden mit einem hektischen Blinken der "Track"-LEDs goutiert. Wie auch beim CD104 hat der CD300 14-bit-Wandler mit zweifachem Oversampling.


Der CD300 hat einen massiven Kühlkörper für die Spannungsregler des Netzteils; dieser wird im Betrieb auch wirklich mehr als handwarm. Als Folge hatten sich im Netzteil eine Vielzahl kalter Lötstellen gebildet, einer der Spannungsregler hat sich selbst entlötet:


Die Kondensatoren im Netzteil habe ich gegen Panasonic-105°-Typen getauscht:


Auf dem Typenschild ist das Herstellungsjahr- und Monat zu erkennen: AH00326 bedeutet, dass dieses Gerät in der 26ten Woche des Jahres 1983 hergestellt wurde.


Dienstag, 22. Oktober 2013

Crossfield oder Crossfeed? Toshiba HR-50X


Neu bei mir eingetroffen ist ein Toshiba HR-50X-Kopfhörer aus den frühen 70er Jahren. Dieser hat nicht nur je Seite ein Zwei-Wege-System, sondern auch einen "Cross Field" Schalter. Hä, Crossfield? Nie gehört. Es gibt jedoch laut Google bei Kopfhörern "Crossfeed", hierbei werden Anteile des linken Kanals dem rechten zugemischt; entsprechend auch umgekehrt.

Da ich den Kopfhörer sowieso öffnen musste (Wackler im rechten Kanal und der Crossfield-Schalter war defekt) konnte ich dieses System auch im Toshiba-Kopfhörer entdecken: Teile des jeweils entgegensetzten Signals des Tieftöners werden dem anderen Kanal über einen Widerstand zugeführt. Effekt ist, dass die Stereobasis ein wenig  schmaler wird. Hat Toshiba den Übersetzer gespart und versehentlich aus Crossfeed Crossfield gemacht?

Die Auswirkung des Crossfeeds ist bei einigen Aufnahmen wenig bis gar nicht zu hören, bei anderen stört der Crossfeed. Klanglich ist der HR-50X in den Höhen ein wenig belegt, Bässe sind durchaus vorhanden, jedoch ein wenig unpräzise. Die Mitten sind sehr detailliert und klingen wirklich gut.

Eigentlich ist der Klang auch unerheblich, da der Toshiba eine wirkliche Schönheit ist, den muss man sich anschauen und nicht anhören. Der massive Materialeinsatz (Leder, Chrom, hochwertige Kunststoffe) hat leider auch sein Gewicht; man setzt das Gerät mit seinen guten halben Kilo gerne nach höchstens einer halben Stunde mit dampfenden Ohren ab.