Dienstag, 19. März 2013

Ortofon M20E - neu eingetrudelt

Ganz neu bei mir eingetroffen: Ein Ortofon M20E-System. Dieses Moving-Iron-System war serienmäßig auf den Modellen 601 und 701 verbaut, bei mir werkelt es erst einmal in meinem 1229.


Das Ortofon zeigt wieder einmal, mit welchen hochwertigen Systemen Dual seinerzeit seine Plattenspieler ausgestattet hat: Das M20E ist klanglich auf demselben Niveau wie beispielsweise ein Shure V15III, ist jedoch tonal ein wenig heller abgestimmt. Mir gefällt's auf jeden Fall.

Donnerstag, 14. März 2013

Dual Badewanne - CS 721


Der Dual 721 kam 1976 als Nachfolger des 701 als Duals Spitzenmodell auf dem Markt. Ausgestattet war er mit allem, was damals Staate-of-the-Art war: Elektronischer Direktantrieb, Vollautomatik, außenliegendes Stroboskop, höhenverstellbarer Tonarm mit 2x-Antiresonator und ein Shure V15III-System.




Gegenüber den vorigen Spitzenmodellen 1219/1229 und 701 verliert der 721 ein wenig in Punkto Haptik und Wertigkeit, der äußere Plattenteller wiegt beispielsweise "nur" noch 1,5 kg im Gegesatz zu den 3 kg des 1229 oder 701; zusammen mit dem als Innenteller agierenden Motor ist dennoch eine Gesamtmasse von über 3 kg vorhanden. Die Zarge wurde sehr schmal ausgeführt, unterhalb dieses dünnen Holzstreifens befindet sich eine mach unten verjüngende Kunststoffwanne. Diese doch sehr billig anmutende Wanne ist  dann auch wirklich der einzige ernstzunehmende Kritikpunkt. Die elektonische Regelung des Antriebs wurde gegenüber dem 701 nochmals verbessert und der Tonarm deutlich weiterentwickelt. Erstmalig ist ein Dual-Tonarm stufenlos in der Höhe verstellbar, die Absenkgeschwindigkeit des Lifts lässt sich regulieren und durch den Antiresonator lassen sich eine Vielzahl verschiedener Systeme verbauen.

Serienmäßig wurde das Spitzenklasse-System Shure V15III in der LM-Version für Dual-Klick verbaut:
 

Ein Sonus Gold Blue fühlt sich an dem Dual-Arm ebenfalls sehr wohl:


Die Nadelnachgiebigkeit eines Denon DL-110 ist schon fast ein wenig zu gering, klingt aber trotzdem:




Montag, 11. März 2013

Fast ein Plattenspieler: Philips CD104



Der Philips CD104 ist ein CD-Spieler der zweiten Generation, gebaut ab 1984. Er besitzt das sehr massive CDM1-Gusslaufwerk, und überhaupt ist bei diesem Player eigentlich nur dir Front aus Kunststoff. Das Chassis besteht aus Guss, daher auch das für einen relativ kompakten Spieler (Breite 32 cm) das enorme Gewicht von 7 kg.

Hier ein Blick auf das CDM1-Laufwerk:


Der Laser wird nicht wie sonst üblich über ein Schneckengetriebe bewegt, sondern über einen Linearmotor. Die Optik des Lasers ist nicht wie bei moderneren Geräten aus Kunststoff, sondern wurde von der Firma Rodenstock aus Glas hergestellt.


Die Philips-CD-Spieler der ersten Generationen sind äußerst robust, sie leiden jedoch massiv an kalten Lötstellen besonders auf der Servoplatine, Der CD104 und verwandte Geräte beispielsweise von Marantz haben zudem eine Besonderheit: Die Servo- und Wandlerplatine besitzen Durchkontaktierungen von der Löt- auf die Bestückungsseite. Diese Verbindungen sind ebenfalls häufig taub und müssen sorgfältig nachgelötet werden, ich habe zusätzlich ein Stück Draht eingelötet um diesen Schwachpunkt dauerhaft zu beseitigen.


Zusätzliche Ärger können korrodierte IC-Anschlüsse in den Sockeln sein; ein einfaches Herausnehmen und Wiedereinsetzen hilft hier häufig. Während die Ingenieure von Sony bereits von Beginn an 16-bit-Wandler verwendeten, setzen die Philips-Entwickler auf TDA-1540-Wandler mit 14 bit. Durch ein vierfaches Oversampling konnten die verwendeten Analogfilter recht einfach aufgebaut werden.


Der CD104 besitzt von alles CD-Playern den wahrscheinlich größten Kühlkörper; im aufwändigen Netzteil werden 6 Spannungen bereitgestellt - die Abwärme ist für einen CD-Spieler recht hoch. Dieses Gerät besitzt die Seriennummer AHJ1611 und wurde daher in der 11 Kalenderwoche 1986 hergestellt, ein also eher spätes Gerät.



Der CD104 verfügt im Netzteil über zuverlässige Nichicon-Kondensatoren,die Kondensatoren direkt neben den Spannungsreglern waren dennoch ein wenig aufgequollen und wurden vom mir gegen Panasonic-FC-Typen mit 105° getauscht.