Montag, 10. Oktober 2016

Aufgefrischt: Thorens TD 145 II




Dieser Thorens TD 145 Mk II läuft bei mir nun schon seit fast 30 Jahren. Gelegentlich hat das Tellerlager einige Tropfen Öl bekommen, nach einigen Jahren ist der Riemen ausgeleiert; mehr Zuwendung war nie notwendig.

Optisch war die originale Zarge jedoch stark ramponiert, daher hat hat der Thorens nun eine neue, stärkere Zarge eines TD 160 Super erhalten. Weiterhin habe ich den Kunststoff-Innenteller gegen einen aus Metall mit einer 10 mm-Achse getauscht. Klanglich ist das jetzt nicht anders - gibt aber ein besseres Gefühl.



Als System habe ich ein Ortofon VMS20EE MkII verbaut; dieses System hat eine sehr hohe Nadelnachgiebigkeit und harmoniert daher hervorragend mit dem sehr leichten Isotrack-Arm.

Montag, 19. September 2016

Aus Erfahrung gut: Telefunken TL 500


Ich habe in der Vergangenheit aus verschiedenen Quellen gelesen, dass die Telefunken TL 500 ganz besondere Lautsprecher sein sollen - dabei ist Telefunken nicht gerade der Name, der einem sofort einfällt, wenn es um hochwertige Lautsprecher geht. Meine Neugierde war geweckt, und glücklicherweise konnte ich ein Paar dieser Lautsprecher in weißer Ausführung ergattern.

Die TL 500 sind recht kompakte Zweiwege-Lautsprecher mit einem 20 cm Basslautsprecher der Firma Isophon (Typ P203S) und einer mit 38 mm ungewöhnlich großen Hochtonkalotte der Firma Seas (H087).


Die Lautsprecher sind sorgfältig gebaut, die Qualität entspricht dem, die auch andere Großserienhersteller wie Heco oder Braun in den 70ern gefertigt haben. Das Gehäuse meiner TL 500 ist dabei nicht in dem damals weit verbreiteten Nussbaum-Design gehalten, sondern in der Ausführung "perlweiß" (Zitat aus dem Telefunken-Katalog von 1973). Die Seitenteile sind mit einer recht strapazierfähigen weißen Folie versehen, sodass hier nach über 40 Jahren die Oberfläche noch sehr gut erhalten ist.


Die einzige Modifikation, die ich bei den Lautsprechern vorgenommen habe, ist der Tausch der fest verbauten DIN-Lautsprecherkabel gegen moderne Terminals.

Und nun das Wichtigste, der Klang: Die TL 500 sind sehr neutral bis leicht hell abgestimmte Lautsprecher - keineswegs gibt es hier den berüchtigten Badewannensound zu hören. Der Bassbereich ist auf der schlanken Seite, aber durchaus mit ausreichendem Fundament und knochentrocken. Absoluter Höhepunkt ist der sehr aufgeräumte Mittel- und Hochtonbereich. Erstaunlich, was der Seas-Hochtöner vor 40 Jahren schon leisten konnte. Die ebenfalls sehr gut abgestimmte RFT BR26 klingt im Vergleich weniger klar und lebendig; daher sind derzeit die TL 500 mein klarer Favorit!

Donnerstag, 16. Juni 2016

Neu eingetroffen: Shure D105 ED alias Shure M95 ED


Neu eingetroffen bei mir ist ein von Shure für Dual gebautes System D105 ED. Dieses System entspricht einem Shure M95 ED, das war seinerzeit das zweitgrößte System bei Shure, angesiedelt direkt hinter dem V15III. Dual verbaute zwei  Versionen des M95, eines wurde als M95-G LM unter anderem in den 1228 verbaut und besaß eine gefasste Nadel mit konischem Schliff. Das D105 ED hingegen hatte einen nackten Stein mit elliptischen Schliff. Verwirrend, oder?


Auf jeden Fall ist das M95 mit der originalen, elliptischen Nadel ein sehr gutes, feinauflösendes System, dass annähernd das Niveau eines V15III erreicht. Klanglich ist es komplett anders abgestimmt als die eher gemütlich klingende M75-Familie - der Bass ist weniger aufgedickt, die Höhen klarer, im ganzen also moderner. Mir gefällt's am Dual 1228 sensationell gut!

Donnerstag, 28. April 2016

Mit der Kraft der vier Herzen: Quadro-Kombi JVC 4VN-880 und VT-700


Heute wollte ich einmal einen JVC-Vierkanalverstärker aus der goldenen Zeit des Quadro-Audios vorstellen. Der Verstärker wurde gebaut, als der Weltmarktpreis für massives Aluminium anscheinend sehr niedrig war: Wo man hinschaut (und auch anfasst) befindet sich massives Aluminium, Fronten, Knöpfe, Zierleisten sind sämtlichst massiv.


Zusammen mit dem Tuner VT-700 ist der 4VN-880 eine wirklich schöne Kombination, und: an welchem anderen Gerät finden sich sonst noch gleich vier VU-Meter?

Der Verstärker ist interessanterweise teilweise mit Steckkarten aufgebaut, für die 70er Jahre ein sehr fortschrittliches Design. Die Endstufen leisten 4 x 25 Watt/8 Ohm oder gebrückt 2 x 50 Watt.

Man sollte sich von der geringen Leistungsangabe nicht täuschen lassen, der JVC kann meine eher wirkungsgradschwachen Lautsprecher deutlich über Zimmerlautstärke spielen lassen. Das Netzteil ist so dimensioniert, dass auch bei bassstarken Signalen dem Verstärker nicht die Puste ausgeht.


Wie weiter oben schon geschrieben: hier ist alles aus dem Vollen gefräst!


Der Verstärker hat zahlreiche Eingänge: Zwei Aux-Eingänge und ein Tape-Anschluss für den Vierkanalbetrieb, für den Stereobetrieb ebenfalls zwei Aux-Eingänge, zwei Phono-Eingänge (einer davon mit anpassbarem Eingangswiderstand) und ein Tape-Eingang. Seltsamerweise ist kein Eingang für einen Tuner vorhanden, der soll laut Bedienungsanleitung an den einen Aux-Eingang angeschlossen werden.


Samstag, 13. Februar 2016

Neu eingetroffen: Dual 1219 in Grundig PS71-Schatulle


Neu eingetroffen: Ein Dual 1219 in einer Grundig PS71-Zarge (bei Grundig als "Schatulle" bezeichnet) in schleiflack weiß. Es ist immer wieder ein schöner Moment, wenn ein solcher Plattenspieler nach einer Überholung spielt als sei er gerade erst aus dem Werk gekommen: Der Antrieb läuft leise, die Automatik führt den Tonarm sanft und arbeitet mit sanften Klicken.


Als System habe ich diesem 1219 zunächst ein Shure M 91 MG-D verpasst. Dieses ist eines der vielen M75-Typ-2-Varianten. Die Shure Hi-Track-Nadel hat einen sphärischen Schliff und ist gebondet - der Sound typisch für diese Systemfamilie mit satten Bässen und warmen, nie schrillen Höhen. Der sphärische Schliff sorgt dafür, dass auch ältere Platten sauber ohne Knackser abgetastet werden.


Die Grundig-Zarge ist schwerer und wirkt wertiger als die Modelle von Dual. Wie viele der lackierten Zargen dieser Zeit ist auch bei dieser der Farbton mittlerweile ein "vintage white", auch dieses Modell hat die so typischen kleinen Lackabplatzer an der einen oder anderen Stelle.


Auffälligster Unterschied zum 1229-Modell ist - neben dem fehlenden Leuchtstroboskop - die Blende auf dem Plattenteller mit den Stroboskopmarkierungen für die Geschwindigkeiten 33 1/3 und 45 U/min,

Dienstag, 2. Februar 2016

Alles strahlt und funkelt neu ...


... aber ohne Scheuern und Bücken wie seinerzeit mit dem echten Wannenspray bekommt man leider keinen glänzenden Plattenteller!


Diesmal ist Thema, wie man den meist stark angelaufenen Plattenteller den originalen matten, seidenen Glanz verpasst. Glücklicherweise sind die Teller aus einem sehr robusten Material, sodass man hier zu recht aggressiven Mitteln greifen kann.


Ich konnte die besten Ergebnisse mit einer Kombination aus einem Schleifschwamm (aus dem Baumarkt), dem Putzstein von Dr. Beckmann und Never Dull. In dieser Reihenfolge angewendet, verschwindet zunächst der graue Belag, nach der Politur mit dem Putzstein und der Polierwatte erstrahlt der Teller im alten Glanz.

Das klappt natürlich auch bei den kleineren Tellern, hier am Beispiel eines 1228:


Falls sich die Gummimatte gelöst haben sollte, so klebe ich diese mit handelsüblichen Sprühkleber wieder an.


Auf keinen Fall sollte mit der oben beschriebenen Methode die empfindlichen Blenden auf dem Chassis oder die Blende auf der Tellermatte behandeln - diese wären hoffnungslos zerkratzt, Ausnahme ist hier die natürlich die massive Gußblende des 701 der ersten Generation.

Samstag, 9. Januar 2016

Saft und Kabel: Neues Netzkabel für Dual-Plattenspieler


Die Netzkabel der alten Dual-Plattenspieler entsprechen wirklich nicht mehr den heutigen Anforderungen, sie sind nur einfach isoliert, häufig wie auf dem Bild mit Lüsterklemmen oder sogar mit Isolierband geflickt. Häufiger Grund für das Flickwerk sind die nicht ganz so gebräuchlichen Stecker der Firma Amp. Diese wurden gecrimpt und sind daher nicht noch einmal verwendbar. Erfreulicherweise passen als Ersatz die Buchsen für die Stromversorgung von Festplatten in PCs, diese sind beispielsweise günstig bei Conrad erhältlich.


Die alten Stecker können mit Hilfe eines kleinen Schraubendrehers entfernt werden, die neuen Buchsen werden einfach auf ein neues Euro-Netzkabel (um 2,50 € im Baumarkt erhältlich) gecrimpt.


Die Anschlussbuchsen werden dann in das alte Steckergehäuse geclipst - fertig!