Mittwoch, 8. Mai 2013

Dual 701 - Arm und Beinbruch

Kürzlich ist mir ein Dual 701 in einem bemitleidenswertem Zustand zugeflogen:




Auf dem oberen Bild kann man es nur erahnen, hier ein Bild mit der vollen Wahrheit; der Arm ist kurz hinter der Armbasis gebrochen:


Zusätzlich hat es auch noch das vertikale Kardan-Lager erwischt:


 Die Zarge ist großzügig mit anthrazitfarbigen Lack besprüht - auch die Kunststoffteile der Haubenautomatik und des Einbaurahmens - die Zarge konnte ich leider nur noch entsorgen.

Wahrscheinlicher Grund für die Entsorgung des Gerätes (dieses stammt von einem Recyclinghof) war ein explodierter "Knallfrosch", der dann auch die Sicherung hat auslösen lassen:



Glücklicherweise konnte ich ein 701-Schlachtgerät erwerben:
 

Der Arm ist intakt, der Motor laut Verkäufer nicht (konnte ich noch nicht überprüfen). Zusätzlich kam der 701 mit Zarge und Haube.

Erst einmal habe ich ein neues Netz- und Audiokabel gebaut:




Natürlich mussten auch die üblichen Wartungsarbeiten erledigt werden: Steuerpimpel, Schmier- und Wartungsarbeiten sowie die Tausch der Elkos auf der Steuerplatine, des "Knallfrosches" und Funkenlöschkondensator über dem Netzschalter:


Die Echtholz-Zarge habe ich mit Renuwell behandelt:



Glücklicherweise hatte ich noch eine originale Shure VN 35E-Nadel:


Mein erster Eindruck vom 701: Ein echter Dual, die Verarbeitung ist wie bei Duals aus dieser Zeit üblich hervorragend. Es zeigt sich auch einmal wieder, dass auch bei schwer misshandelten Geräten eine Überarbeitung in einem überschaubaren Rahmen bleibt - vom gebrochenen Arm bei diesem Exemplar einmal abgesehen. Ein Dual läuft zwar machmal nicht, aber wirklich kaputt sind diese eigentlich nie.

Ehrlicherweise muss ich sagen, dass mir mein 1229 noch eine Idee besser gefällt als der 701; die Mechanik funktioniert noch ein wenig präziser, der Tonarm hat keine schlechtere Qualität, der mächtige Motor kann den Plattenteller beim 1229 deutlich schneller antreiben. Faszinierend beim 701 bleibt natürlich der absolut lautlose und vibrationsfreie Antrieb, da hat der 1229 das Nachsehen.

Mittwoch, 1. Mai 2013

Lange Leitung - neues Audiokabel nicht nur für Dual

Dual-Plattenspieler sind seinerzeit von den Erbauern mit wirklich hochwertigen Audiokabeln versehen worden -  auch wenn das etwas unscheinbare Äußere diese Qualitäten geschickt verbirgt. Häufig sind aber diese Kabel beschädigt, nicht mehr vorhanden oder müssen aus anderen Gründen getauscht werden. Nimmt man nun ein beliebiges Kabel, dann passen in den seltensten Fällen die elektrischen Eigenschaften des Kabels, das neue Kabel hat eine zu hohe Kapazität, das angeschlossene System klingt zu dumpf oder auch zu spitz - je nach Länge und Qualität des Kabels.

Als ein ideales Kabel für Plattenspieler eignet sich RG174; dieses hat zum einen eine sehr niedrige Kapazität, ist hinreichend dünn, sodass selbst die Subchassis der Thorens-Geräte frei schwingen können und es ist wirklich preisgünstig. Möchte man ein neues Kabel für einen Dual bauen, dann braucht man folgende Komponenten:

- Etwa 2 x 1 m RG174 (607447)
- Ein Paar Cinch-Stecker in Conrad "High End"-Ausführung, das ist genau das richtige für alte Duals (737309)
- Vier Stück Flachsteckhülse (737241)
- Für's gute Aussehen noch einen guten Meter Geflechtschlauch (543006)
- Etwas Schrumpfschlauch
- Etwa einen Meter dünnes Kabel etwa aus dem Modellbau zum Potentialausgleich (Massekabel)
- Eventuell einen Gabel- und eine Ringkabelschuh 3,2 mm (737168 und 731615)

In den Klammern sind die entsprechenden Artikelnummern bei Conrad, die Artikel gibt es selbstverständlich auch bei anderen Händlern, aber "C" ist eben in vielen Städten vorhanden.


Als erstes überziehe ich die zwei RG174-Kabel mit dem Geflechtschlauch; dieser sollte dabei mindestens genauso lang sein wie das Kabel, da der Geflechtschlauch sich dehnt und dabei kürzer wird. Das Massekabel kann ebenfalls dort hinein, dann ist die Optik noch ein wenig aufgeräumnter. Auf der einen Seite werden die Cinch-Stecker verlötet, auf der anderen entsprechend die Flachsteckhülsen. Der Geflechtschlauch wird mit Schrumpfschlauch gesichert.

Fertig sieht das Kabel dann so aus:


Das Massekabel kann man noch auf der einen Seite mit einem Ringkabelschuh versehen, auf der anderen (je nach Verstärker) eventuell einen Gabelkabelschuh.

Die Flachsteckhülsen werden auf die Gegenstücke am Kurzschließer geschoben, das Massekabel an der Zugsicherung befestigt:


Wichtig ist, die vorhandene Massebrücke am Kurzschließer zu entfernen, da ursprünglich dort die Gehäusemasse auf Schaltungsmasse gelegt wird. Einfach die Drahtbrücken am Kurzschließer durchkneifen.

Fertig: